Jodi Picoult: Beim Leben meiner Schwester

Ein Mensch als Ersatzteillager

Kate ist im Alter von zwei Jahren an einer unheilbaren Form von Leukämie erkrankt. Da weder der vierjährige Bruder noch die Eltern genetisch als Spender in Frage kommen, soll ein „Designerbaby“ diese Funktion übernehmen. 13 Jahre lang spendet Anna Blut und Knochenmark und durchleidet unzählige Krankenhausaufenthalte. Die Familie ordnet dem schier aussichtslosen Kampf gegen Kates Krankheit alles unter. Doch nun braucht Kate eine neue Niere und Anna ist nicht mehr bereit zu diesem Opfer, zumal sie am besten weiß, wie sehr ihre Schwester unter ihrem eingeschränkten Leben leidet. Anna sucht einen Anwalt auf und strengt mit ihm zusammen eine Klage an, um in medizinischen Fragen aus der elterlichen Entscheidungsgewalt entlassen zu werden.

Mosaikartig aus den wechselnden Perspektiven Annas, Kates, der Eltern, des als familiäre Randfigur auf die schiefe Bahn geratenen Bruders, des Anwalts und der Verfahrenspflegerin schildert die US-Amerikanerin Jodi Picoult eine letztlich unlösbare Krise. Überaus sensibel fühlt sie sich in jedes einzelne Familienmitglied ein ohne jemanden zu verurteilen, so dass ich beim Lesen immer wieder meine Meinung geändert habe.

Ein unglaublich spannendes, aufwühlendes Buch, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte, das aber auch sehr amerikanisch und stilistisch eher mittelmäßig ist.

Jodi Picoult: Beim Leben meiner Schwester. Piper 2010
www.piper.de

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